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AlpenX 2004 | 7. Etappe

San Bernardo - Lago di Ledro
Dienstag, 27. Juli 2004 / ca. 97km / +2400hm / -2825hm / netto Fahrzeit 6:50h


Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet starteten wir um 9:30 Uhr Richtung Male. Von dort ging es zügig weiter bis Dimaro. Bei bestem Wetter, jedoch im kühlen Schatten der Bäume bewältigten wir die 900 Höhenmeter bei ca. 11°C nach Madonna di Campiglio. Wir kannten die Strecke noch vom letzten Jahr, und unterhielten uns noch über einen älteren Mopedfahrer, den wir damals hier an der Holzbrücke antrafen. 1 Minute später standen wir an dieser besagten Brücke und hatten das Vergnügen, den selben Mopedfahrer wiederzusehen. Etwas abgekämpft sind wir dann schließlich an der Malga Mondifra angekommen. Von nun an hieß es Kilometer vernichten auf Straßen bis Lardaro.

Die Asphaltabfahrt von Madonna nach Pinzolo war auch ein Genuß, bei dem wir noch ein paar Autos überholen konnten. Bei starkem Gegenwind sind wir noch bis Tione di Trento abgefahren und haben dort zunächst einmal eine Mittagspause eingelegt.

Wir waren ziemlich müde, und wären am liebsten gleich eingeschlafen. Doch auf uns wartete noch ein Übergang. Nach einer ausgiebigen Rast setzten wir die Reise fort. Die Pause hat uns gutgetan, und von der Erschöpfung war nichts mehr übrig geblieben. In Lardaro sind wir in die Auffahrt zur Malga Cadria eingestiegen.

Der erste Teil war mit einer moderaten Steigung auf Asphalt bis Deserta im schattigen Wald zu bewältigen. Danach zog die Steigung über 400 Höhenmeter auf 20% an. Ab der Malga Ringa haben wir uns nochmals mit Energieriegel für die nächsten 500 Höhenmeter gestärkt. Wenn man sich von unten das restliche Programm ansieht, macht man sich schon mal auf eine heftige Schiebe- und Tragestrecke gefasst. Doch der Pfad verläuft über langgezogene Serpentinen mit einer angenehmen Steigung am Hang entlang. Nur ein paar kleine Geröllfelder zwingen einen manchmal aus dem Sattel. Die letzten 150 bis 200 Höhenmeter darf dann doch noch geschoben werden, da der schmale Weg recht zugewachsen ist. Noch ein letztes mal auf unserer Tour dürfen wir die Räder über eine steile Rampe wuchten. Selbst die Empfangsdame von der Milchwirtschaft hat uns schon erwartet.

Umringt von Kühen machten wir uns für die noch anstehende Abfahrt bereit. An einem kleinen See vorbei teilt sich zunächst einmal der Pfad. Wir haben uns dann für den linken entschieden. Nach einer Kuppe erreicht man schon die Malga Cadria. Zuerst geht es über einen Wiesentrail leicht bergab. Dann kann man auch den anderen Weg erkennen, welcher wieder zu unserem aufschließt. Nun wird es grobschottrig, und man kann schon einmal einen Blick auf den Ledrosee werfen.

Bis zur Malga Vies (der Name ist Programm) geht es über sehr grobes, loses Geröll, was nicht einfach zu fahren ist, steil bergab. Man ist wohl eher mit dem Rad im Wegbett geschwommen. Wer nach dieser Prüfung geglaubt hat, man könne es nun bis zum Ledrosee auslaufen lassen, wird schnell eines Besseren belehrt. Die nächsten 800 Höhenmeter sind der reiste Bremsenkiller. Mit einem Gefälle von 30 bis 40% geht es auf einer Beton- und Schotterpiste im Sturzflug gen Tal. Carstens Bremsen überhitzten ständig. Er mußte immer wieder anhalten, und seine Scheibenbremse mit Wasser aus seiner Trinkflasche abkühlen. Man sollte einen Alpencross halt doch nicht mit einer stinkenden, zischenden Dampflokomotive fahren. Die Abfahrt ist jedenfalls nur mit einer guten und standfesten Bremse zu empfehlen.

Ab Lenzumo sind wir dann noch bis zum Ledrosee gecruist. In einem Hotel am See haben wir uns dann einquartiert. Markus ist auch noch zu uns gestoßen, was wir sehr begrüßten. Er hatte auch eine kleine Odysee hinter sich mit Krankenhausaufenthalt, Bahnfahrt zum Brenner, Abfahrt mit Gegenwind nach Innsbruck, nochmals Bahnfahrt bis Weer und zum Abschluß mit dem Auto zurück nach Italien, bis hierher. Bei einer Riesenpizza und einem Topf Salat hatten wir uns dann einiges zu erzählen.


 

 
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