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AlpenX 2004 | 3. Etappe

Obernberger See - Schneeberghaus
Freitag, 23. Juli 2004 / ca. 54km / +2600hm / -1875hm / netto Fahrzeit 6:00h


Die Betten und Duschen waren nicht gerade das, was man von einem Gasthaus erwartet. Und der erste Blick aus dem Fenster versprach auch nicht Gutes. Es regnete in Strömen. Das Frühstück war dafür sehr gut. Als die Regenfront um 8:30 Uhr Richtung Gries weiterzog, holten wir unsere Bikes aus dem Schuppen. Zuerst konnte man sich am Ufer des Sees entlang etwas einfahren. Doch dann kam es heftig. Der Aufstieg zum Portjoch ist nicht einfach. 400 - 500 Höhenmeter auf einem stark verblocken und steilem Pfad, eingebettet in einem Meer von Alpenrosen, durften wir unsere Räder dem Joch entgegenstemmen. Doch auch diese Schinderei hatte einmal ein Ende.

Oben angekommen wurden wir im wahrsten Sinne des Wortes stürmisch empfangen. Der kalte Wind ließ uns nicht lange verweilen und wir starteten rasch den weiteren Weg zum Sandjoch. Der Pflerscher Höhenweg war dann doch die erwartete Entschädigung für den harten Anstieg. Zum Teil recht ausgesetzt und immer mit einem super Panorama schlängelt sich der Trail leicht steigend am Berg entlang. Vom Sandjöchl ging es dann rasch auf einem Schotterweg nach Giggelberg, und über schmale Teerwege nach Gossensaß ins Tal. Auf Nebenstraßen entlang der Autobahn lag uns schließlich Sterzing zu Füßen. In Telfes genossen wir zunächst einmal ein kühles Bier und eine ordentliche Portion Nudeln auf einer Sonnenterasse. Die weitere Wegfindung nach Maiern war nicht einfach.

Nachdem wir eine Sackgasse zu einem Bauernhof hochgefahren sind, wurden wir von einem (ortskundigen?) Einheimischen über eine extrem steile Wiese geschickt. Etwas fluchend erreichten wir 100 Höhenmeter später einen Forstweg. Belohnt wurden unsere zusätzlichen Strapazen mit einem feinen technischen Singletrail. Als wir wieder auf Asphaltstraßen trafen, war der restliche Weg zum Bergbaumuseum rasch zurückgelegt.

Am Bergbaumuseum stärkten wir uns nochmals mit einer Cola und füllten noch unsere Trinkflaschen, da wir noch über die Schneebergscharte wollten.

Um 16:30 Uhr sind wir dann die steile Teerstraße angegangen. Nach 150 Höhenmetern wurde die Steigung angenehmer. Auf einem gut zu fahrenden Schotterweg ging es bei gleichbleibender Steigung bis zum Poschhaus. Nun stand uns noch die letzte Schiebestrecke des Tages bevor. Die 600 Höhenmeter von der Hütte zur Schneebergscharte fordern nochmals unsere Kräfte.

Um 20:00 Uhr sind wir auf der Schneebergscharte angekommen und genossen zuerst einmal das tolle Panorama und die letzten Sonnenstrahlen.

Jedoch ließ ein frischer kalter Wind die Pause doch ein wenig zu kurz ausfallen, und 3 hungrige Bäuche machten sich auf die Abfahrt zur Schneeberghütte. Die Höhenmeter wurden rasch vernichtet, und wir konnten unsere Räder in einem alten vergatterten Bergwerkstollen verstauen. In der Schneeberghütte sind wir in einem großen 6Mannzimmer untergekommen. Hier hatten wir genügend Platz und konnten gut unsere nassen Kleider auslegen und trocknen.

Das Essen war reichlich und gut. Zur Verdauung kredenzte uns der Wirt noch einen sensationellen Schnaps des Hauses, eine Art Bärwurz ... lecker. Carsten überlegte noch, ob er eine Flasche des edlen Gesöffs mit über die Alpen schleppt. An die übliche Hüttennachtruhe mußten wir uns auch nicht halten, und so konnten wir uns noch nach 23:00 Uhr warm und ausgiebig duschen.


 

 
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