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AlpenX 2003 / 5. Etappe

Dienstag, 4. August 2003 / ca. 63km / +2400hm / -1900hm / netto Fahrzeit 5:35h


Bei bestem Wetter sind wir morgens ab 9:00 Uhr nach Bormio gestartet. Es war ein toller Schotterdownhill. Die letzten Meter zur Stilfserjochpasstraße mußte man sich nochmals mit ein paar Höhenmetern erkämpfen. Nach einer flotten Straßenabfahrt haben wir in Bormio eine Bank und einen Fahrradladen (eher Hinterhofwerkstatt) aufgesucht. Die weitere Fahrt nach St. Caterina Valfurva war wieder zäh, und sehr heiß. Bei jeder Gelegenheit haben wir unsere Trinkflaschen gefüllt und uns mit kühlem Gebirgswasser abgekühlt.

In St. Caterina Valfurva haben wir uns auch eine ziemlich lange Mittagspause gegönnt. Wir beschlossen nur noch bis nach Pezzo zu fahren, und es gemütlich bis zum Gaviapass angehen zu lassen. Unsere einzigste Straßenpassfahrt war auch unser Höchster Alpenübergang auf unserer Tour. Von St. Caterina geht es zunächst angenehm steil bis auf ca. 2200 hm. Jetzt nimmt die Steigung bis zum Rif. Berni zu und die letzten 100 hm kann man dann noch einmal richtig nach oben sprinten. Oben angekommen haben wir auf einer Bank einen Logenplatz eingenommen, und amüsiert das rege Treiben auf dem Pass verfolgt. Highlight dabei war ein Motorradfahrer, der seine BMW auf die Seite legte, wie ein Radfahrer, der zum ersten mal mit Klickpedalen fährt und nicht aus dem Pedal kommt.

Nach einer längeren Pause sind wir die Passstraße nach Pezzo hinuntergeflogen. Oben genossen wir noch die tolle Aussicht, doch nach der Tunnelumfahrung haben wir es richtig laufen gelassen und sämtliche Autos und Motorräder hinter uns gelassen. Leiter mußte ich in den engen Kurven ordentlich Tempo herausnehmen, da mein Hinterreifen recht früh auf Teer wegschmierte. Vorne hatte ich einen Conti Vertical 2.3 montiert, auf den ich mich verlassen konnte. Jedoch der Schwalbe Black Jack 2.25 war auf Teer das Besch... was man sich nur vorstellen kann. Dieser Reifen hat im Gelände ordentlich Grip, und krallt sich beim bremsen richtig fest. Jedoch auf Teer ist er der größte Sch... der mir je vorgekommen ist. So habe ich schließlich in einer 180° Kehre einen 360° turn gedreht. Sah mit Sicherheit sehr professionell aus, hat aber meinen Adrenalinspiegel ziemlich in die Höhe getrieben. Des weiteren war da noch so ein Hund der mir bei ca. 60 km/h in einer engen, unübersichtlichen Kurve entgegen kam, und ausschaute als ob er schon ein paarmal unter die Räder gekommen war.

In Pezzo angekommen fragten wir nach einer Übernachtung, und mußten feststellen, daß es dort keine einzige Unterkunft gibt. Was sollten wir tun? Entweder über 300 hm nach Ponte di Legno verschenken, oder noch 900 hm bis zum Rif. Bozzi. Wir entschieden uns für das Rif. Bozzi und sind um ca. 18:00 Uhr Richtung Case di Viso aufgebrochen. Ein sehr schönes Dörfchen, mit lauter Häusern aus Natursteinen gebaut. Von dort begann dann noch ein recht harter Schotteranstieg über viele Serpentinen.

Ziemlich entkräftet sind wir dann um 19:30 Uhr am Rifugio angekommen. Es wurde noch ein lustiger Hüttenabend. Wir haben noch etwas mit den netten Girls von der Hütte geflirtet, wobei wir noch den einen oder anderen Wodka zu uns genommen haben.


 

 
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